Die archäologische Stätte von Tulum ist eine der bekanntesten präkolumbianischen Städte der Maya-Kultur und liegt an der Ostküste der Halbinsel Yucatán in Mexiko. Die gleichnamige Stadt Tulum befindet sich nur wenige Kilometer entfernt und liegt im Bundesstaat Quintana Roo. Tulum war ursprünglich als Zama, die Stadt der Morgenröte bekannt, was auf die Lage mit Blick auf den Sonnenaufgang hindeutet.
Die Stadt wurde zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert während der Postklassischen Periode der Maya-Zivilisation errichtet und bewohnt. Tulum diente als bedeutendes Handelszentrum, insbesondere für den Handel mit Obsidian, der aus dem Inneren Mexikos stammt. Die Stadt blieb bis ins 16. Jahrhundert hinein bewohnt, als die spanischen Konquistadoren die Region eroberten. Erstaunlicherweise überlebte Tulum noch einige Jahrzehnte nach dem Sturz des Maya-Reiches, bevor es schließlich aufgegeben wurde.
Tulum ist bekannt für seine einzigartige befestigte Struktur, die sich von anderen Maya-Städten unterscheidet. Die Stadtmauer hat fünf Eingänge und ist an den dicksten Stellen bis zu fünf Meter hoch und acht Meter breit. Innerhalb der Mauern befinden sich etwa 60 gut erhaltene Strukturen.
Das bekannteste Gebäude ist El Castillo, ein Tempel, der auf einer 12 Meter hohen Klippe steht und als Leuchtturm für ankommende Handelsschiffe diente. Ein weiteres wichtiges Bauwerk ist der Tempel des Herabsteigenden Gottes, der durch seine einzigartige Darstellung eines umgekehrten geflügelten Wesens bemerkenswert ist.
Die Ruinen von Tulum sind ein lebendiger Beweis für die fortgeschrittene Architektur, Astronomie und das Handelsnetzwerk der Maya-Zivilisation. Heute bieten sie den Besuchern einen faszinierenden Einblick in diese alte Kultur und ihre Geschichte.
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